ASV Spratzern – USV Scheiblingkirchen 2:4
Seit mittlerweile über fünf Jahren bin ich auf den Sportplätzen Österreichs unterwegs mit dem Ziel, im Laufe der Zeit die ein oder andere Spielklasse zu komplettieren und
eine Menge „Neues“ zu sehen.
Wie es der Zufall so wollte kam es im Spielplan zustande, dass in der niederösterreichischen Landesliga der ASV Spratzern sein Heimspiel am Feiertag austrug – und somit für mich das letzte fehlende
Puzzlestück in dieser Liga!
Mit dementsprechend großer Motivation ging es von meiner Heimat nur vierzig Minuten nach St.Pölten, wovon Spratzern ein offizieller Stadtteil der Landeshauptstadt ist.
Wie es für einen Besuch in einer solchen Stadt gehört, stand zuerst eine Stadtbesichtigung an wobei der Domplatz, der Klangturm und noch andere Sehenswürdigkeiten angeschaut worden sind - ehe es an
der Zeit war sich dem runden Leder zu widmen!
Vom Zentrum aus waren es nur mehr wenige Minuten Fahrzeit bis zur Sportanlage, die im südlichen Teil der größten Stadt Niederösterreichs zu finden ist und nahezu direkt an Harland grenzt.
Dank der guten Beschilderung und der exakten Adresse war die Suche schlussendlich kein Problem, denn fünf Minuten vor dem Anpfiff konnte sogar noch ein relativ guter Parkplatz in der Nähe des
Eingangs gefunden werden! Bei der Kassa gab es um den üblichen Preis eine kleine Eintrittskarte ausgehändigt, ehe die heutige Schiedsrichterin Barbara Poxhofer die Mannschaften auf dem Rasen
bat.
Im Jahr 1920 gegründet, feierte der ASV Spratzern erst vor kurzem den größten Erfolg der gesamten Vereinsgeschichte. 2013 gelang ihnen der Meistertitel der zweiten Landesliga West was natürlich zur
Folge hatte, dass man nun in der höchsten Spielklasse des Bundeslandes vertreten ist – doch das sollte nicht die einzige Überraschung bleiben:
Von vielen als fixer Abstiegskandidat gehandelt, schafften sie es bis heute immer den Klassenerhalt zu feiern und können damit schon eine gewisse Zeitspanne von fünf Jahren aufweisen.
Auch die Infrastruktur kann sich in gewisser Weise sehen lassen. Laut meinen Informationen eröffnete man die Sportanlage 1997, die eine überdachte Tribüne auf der Längsseite bietet und ein großes
Vereinshaus samt dem freundlichen Kantinenpersonal, dass auch die Mannschaften nutzen durften.
Auf den ASV Spratzern wartet möglicherweise ein schweres Frühjahr, denn in der ersten Runde mussten sie sich bereits mit 0:5 auswärts geschlagen geben.
Mit dem USV Scheiblingkirchen kam ein Gegner aus dem Wechselgebiet, der im berühmten zweiten Jahr nach dem Aufstieg steckt aber mit sehr hohen Selbstbewusstsein ausgestattet ist. Keine einfach
Ausgangssituation im ersten Heimspiel…
Zum Spiel: Fast schon wie befürchtet gaben sich beide Mannschaften zwar kämpferisch, die Tore erzielten aber die Gäste. Binnen zehn Minuten stellten sie Mitte der ersten Hälfte einen 3 Tore Vorsprung
her, der zumindest bis zum zweiten Durchgang anhielt.
Nach Seitenwechsel geschah lange Zeit nichts außergewöhnliches, bis der Anschlusstreffer die Heimischen nochmals aufweckte und eine spannende Schlussphase garantierte. Obwohl sie zumindest auf einen
Treffer rankamen und deutlich Druck erzeugten, fingen sie sich mit dem Schlusspfiff noch das 2:4 ein ehe auch diese Partie der Vergangenheit angehörte!
Wie hitzig es tatsächlich zugegangen ist zeigte die Statistik, indem die routinierte Schiedsrichterin die Partie deutlich im Griff hatte und fünf gelbe Karten verteilte in weniger als zwanzig
Minuten. Das zeigt auch teilweise die Leidenschaft und die Zweikampfannahme…
Nach zwei Spielen bleibt vorerst die Null beim Punktezähler bestehen, aber da es noch mehr als genügend Spiele gibt ist noch längst nicht alles verloren in der Hinrunde – das Potenzial ist jedenfalls
vorhanden, dass hat man spätestens in der Endphase deutlich gesehen.
Für mich persönlich war dieser schöne Besuch ein weiterer, kleiner Meilenstein. Neben der Wiener Stadtliga und der Burgenlandliga ist nun auch die niederösterreichische Landesliga komplett abgehackt
was mir nun mehr Räume für andere Ziele gibt – die sich in der Zukunft mit der Zeit zeigen werden…