Meine Reisen durch die Fussballwelt
Meine Reisen durch die Fussballwelt
15.12.2019 – Miskolc/Ungarn
Stadion
8.311 Zuschauer
NB l
Ground #1.186


Diosgyöri VTK – Ferencvaros TC 0:1
    
Direkt nach dem Schlusspfiff beim Zweitligaspiel in Szolnok ging für meine Mitfahrer und mich die zweite Etappe des Tages los. Ein sehr emotionales Fußballspiel wartete bereits, dass schlussendlich in die erstmalige Komplettierung einer höchsten Spielklasse im Ausland mündete!

Zwei Stunden beziehungsweise 150 Kilometer dauerte es, bis wir natürlich bei absoluter Dunkelheit in der Stadt Miskolc ankamen. Weil noch etwas Zeit vorhanden war nutzten wir den Moment, um einerseits aufzutanken oder alternativ die örtliche Burg zu besichtigen, die nur unweit des Stadions lag.

Miskolc ist offiziell die viertgrößte Stadt des Landes mit insgesamt 159.000 Einwohnern. Dementsprechend ist es kein Wunder, dass der 1910 gegründete Klub eine sehr bewegte Geschichte aufzuweisen hat mit vielerlei verschiedenen Vereinsnamen, sportlichen Krisen und sogar einer Neugründung kurz vor der Jahrtausendwende!

Mittlerweile ist der Diosgyöri VTK seit 2011 nicht mehr aus der ersten Liga wegzudenken und bestätigte den Trend, unbedingt ein neues Stadion zu errichten. Mit einer Kapazität von 15.000 ist ihnen tatsächlich ein kleines Meisterwerk gelungen, wenn man die Bildergalerie genauer betrachtet.

Von der kurzen Besichtigung der Burg dauerte es keine fünf Minuten, bis wir in einer der zahlreichen Seitenstraßen parkte und des restlichen Kilometer zu Fuß absolvierten. Im Nachhinein eine Entscheidung, die auf jeden Fall zugutekam aufgrund des Verkehrs nach der Partie!

Die Presseanfrage per Mail wurde allerdings schon Mitte der Woche abgelehnt. Obwohl ich mich im Gegensatz zu meinen Mitfahrern beim üblichen Ticketverkauf anstellte, sollte das Glück ein weiteres Mal seine Muskeln spielen, zu meinem Vorteil:

Um umgerechnet drei Euro bekam ich ein Ticket mehr oder weniger „geschenkt“, weil ein Fußballfan seine restlichen Karten offensichtlich loswerden wollte. In dieser Hinsicht ein absoluter Glücksfall, wenn man sich diesen Preis auf der Zunge zergehen lässt in einer höchsten Spielklasse…

Seit 2018 spielen sie in dem Neubau, der 13 Milliarden Forint (rund 39 Mio. Euro) verschlang. Für einen Verein der die letzten vier Jahre nie über Rang 9 herauskam, eine sehr stolze Summe und typisch für ungarische Verhältnisse!

Im Duell gegen Ferencvaros sicherte ich mir einen Sitzplatz auf der vollen Längsseite, um beide Fankurven hinter dem Tor zu bestaunen. Beide Kurven verfügten über ausreichend Personal und verbreiteten eine beinahe utopische Stimmung, die in dieser Liga nicht alltäglich ist.

Bei insgesamt über 8.000 Zuschauern ein weiterer Beweis dafür, die richtige Begegnung herausgesucht zu haben – ein vorerst letztes Mal…

Zum Spiel: Wie auch schon beim ersten Fußballspiel des Tages gelang den Gästen per direkten Freistoß das 1:0, dass sie in Folge relativ abgeklärt über die Zeit brachten. Gerade in der zweiten Halbzeit bemühten sich zwar die Heimischen, trotzdem reichte es nicht für einen Punktegewinn, da es auch keine ausreichenden Tormöglichkeiten mehr gab!

Exakt fünf Stunden dauerte die anschließende Heimfahrt, ehe ich um ein Uhr nachts die eigenen vier Wände betrat. Damit ist die höchste Liga Ungarns komplettiert und gibt mir somit die benötigte Zeit, um in den anderen Nachbarländern im Frühjahr 2020 das gleiche Werk zu vollbringen. Ein für mich persönlich nahezu perfekter Abschluss des Jahres 2019…

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