SV Grimmenstein – SC Aspang 3:2
Nach meinem Ausflug am Samstag ins Südburgenland sollte der Sonntag wieder im eigenen Bundesland verbracht werden. Nur mehr zwei Vereine fehlen noch in der ersten Klasse
Süd, darunter der SV Grimmenstein die an diesem angenehmen Herbsttag den Derbygegner aus Aspang empfingen!
Weniger als zehn Kilometer beträgt die geographische Distanz zwischen den beiden Rivalen, was auch für mich perfekt in den Plan passte. Kurz nach dem klassischen Mittagessen war es schließlich
soweit, um 14 Uhr ein weiteres Mal in das Industrieviertel zu fahren.
Etwas mehr als eine Stunde dauerte die Hinfahrt, in der ich praktisch keinerlei Verkehr auf der Autobahn genoss. Bei der Ankunft änderte sich die Gemütslage allerdings schlagartig!
Der gewaltige Zuschauerandrang machte sich speziell bei den Parkplätzen bemerkbar. Obwohl eine große Wiese und diverse Straßen in der unmittelbaren Umgebung zur Verfügung stand, dauerte es fast zehn
Minuten und drei Ehrenrunden (!) bis ich eine Lücke entdeckte, um danach zu Fuß die Sportanlage zu erreichen.
Auch hier kam ich nach meiner Ankündigung in den Genuss, dank dem Obmann Markus Ofenböck einen freien Eintritt zu erhalten – vielen Dank dafür! Als ebenfalls dankbar erwies sich dann tatsächlich
meine knappe Ankunft, als sich die motivierten Einlaufkinder bereits aufstellten und auf die Mannschaften warteten!
Zu meiner Überraschung befanden sich die Spielerkabinen oben auf der überdachten Tribüne, die zu diesem Zeitpunkt schon gesteckt voll war. Auch die Stehplätze unmittelbar daneben füllten sich mit
einer großen Menschenmasse, die sich bis hinter das Tor zog und aus der Perspektive der Kamera ein perfektes Bild abgab.
Gelangt man als Zuschauer auf die andere Längsseite, konnten einige Fußballfans im Schatten mit einer leicht erhöhten Sicht Platz nehmen, der im Anschluss direkt am Wald dahinter grenzt!
Obwohl aktuell keine eigene Jugend im Nachwuchs verfügbar ist, gründete sich der SV Grimmenstein schon im Jahr 1932 – damals bekannt als „Eisenbahnersportverein Wechsel“. Diese gewannen sie
tatsächlich erst in der Saison 2012/13, als sie von der zweiten Klasse Wechsel eine Etage höher rutschten und seitdem Stammgast der Erstklassigkeit sind.
In der jüngeren Vergangenheit sah ich der heutigen Heimelf schon zweimal auswärts (in Pitten und Hirschwang) auf die Füße. Das alle guten Dinge drei sind bewahrheitete sich, denn das Derby lockte
insgesamt 400 Besucher auf den Sportplatz was angesichts der sportlichen Lage einem Wunder gleicht!
Mit gerade einmal vier Punkten steht der SVG tief im Abstiegssumpf fest. Weil aber die Gäste aus Aspang auch nur sechs Zähler mehr am Konto haben, konnte nicht nur ich von einer engen Partie
ausgehen…
Zum Spiel: In einem hektischen ersten Durchgang setzte keine der beiden Teams spielerische Akzente, was mit einem typischen 0:0 endete. Die Spannung haben sie sich erst für die zweite Halbzeit
aufgehoben, als die Gäste die Führung erzielten!
Eine Ampelkarte vom Schiedsrichter sorgte dank der Feldüberlegenheit für den Ausgleich, der im selben Atemzug wieder zunichte gemacht worden ist mit der erneuten Führung zum 1:2. Ein Strafstoß und
ein Kopfballtor später hieß es nach 93. Minuten plötzlich 3:2, dass die Heimischen schlussendlich über die Zeit brachten.
Mit acht gelben und einer roten Karte hatte der Schiedsrichter einen harten Nachmittag hinter sich. Der Knackpunkt lag dennoch am defensiven Verhalten des SC Aspang, die wohl nicht mehr mit so einem
Comeback der Gegner rechneten und somit mit einer Niederlage den Heimweg antraten!
Für den SV Grimmenstein ist für den Rest der Rückrunde nun alles möglich, den Fehlstart bis dato vergessen zu machen und sich wieder im Mittelfeld zu etablieren. Die berühmte, zweite Luft entschied
das hitzige Derby, dass wohl niemand so schnell vergessen wird…