Meine Reisen durch die Fussballwelt
Meine Reisen durch die Fussballwelt
13.01.2019 – Jerusalem/Israel
Stadium Teddy Kollek
6.900 Zuschauer
Ligat ha`Al
Ground #1.035


Beitar Jerusalem– Hapoel Ironi Kiryat Shmona 0:0

Direkt nach dem Spielende in Haifa ging es im Anschluss weiter nach Jerusalem, um in den Abendstunden im bereits zweiten Hotel erfolgreich einzuchecken. Knapp zwei Stunden dauerte die Fahrt vom Norden in die Hauptstadt, die mit 882.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes ist und eine lange Geschichte vorzuweisen hat!

Mit einem guten Frühstück und dazu völlig ausgeschlafen hatten wir nun den ganzen Sonntag Zeit, um zuerst die Kultur und deren Sehenswürdigkeiten kennenzulernen.
Wie schon am Vortag gab es keine einzige Wolke weit und breit zu sehen, was natürlich ideale Bedingungen darstellte!

Das große Ziel war natürlich die beliebte Altstadt, die in vier Kategorien geteilt ist und von Anfang an einen sehr religiösen Einfluss hat. Obwohl das Thema Sicherheit immer diskutiert wird, gab es auch hier keinerlei Probleme zu beklagen, im Gegenteil:

Die langen Marktgassen sowie die einzelnen Vierteln strahlten einen besonderen Charme aus, die für mich mit einem Kauf einer sogenannten „Kippa“ endete – eine Kopfbedeckung der männlichen Juden, von der ich ein wenig später bei der bekannten Klagemauer sogar Gebrauch machte.

Insgesamt ist die Altstadt für einen Tagesausflug perfekt geeignet und zeigt einmal mehr, dass man seine Vorurteile ablegen und sich selbst ein Bild machen sollte von gewissen Situationen!

Nach einem weiteren, nicht gerade billigen Speis und Trank ging es nochmal für ein paar Stunden ins Hotelzimmer, wo auf Andreas und mir eine weitere, kleine Überraschung wartete.

Das Hotel kündigte für ein paar Stunden eine „Happy Hour“ an, dass jeder Gast Zugang zu gratis Kaffee und Keksen hatte – für einen leidenschaftlichen Kaffeetrinker wie mich natürlich der nächste Glücksfall der bis jetzt stressfreien Reise!

Bis zu den Abendstunden waren auch die Akkus wieder vollständig aufgeladen was für uns bedeutete, das zweite Spiel zu besuchen. Mit Beitar Jerusalem kamen wir zu einen sehr umstrittenen Klub, der aber aufgrund des Stadions und der Historie eine absolute Daseinsberechtigung hat in der höchsten Spielklasse.

1936 ins Leben gerufen, feierte der Verein insgesamt 13 nationale Titel (6x Meister & 7x Pokal). Das Stadion benannten sie nachdem Bürgermeister, der von 1965 bis 1993 hier regierte und einen Legendenstatus besitzt!

Als Spitzname ist das Teddy-Kollek-Stadion unter anderem auch als „die Hölle“ bekannt. Das dürfte in dem Zusammenhang mit den eigenen Fans liegen, da sie als rassistisch gelten und beispielsweise arabische Spieler keinesfalls akzeptieren.

Wie es die jüngere Vergangenheit zeigte, ergriff im Zuge dessen der eigene Spieler aufgrund der Beschimpfungen die Flucht und zeigt die offiziellen Werte dieser Szene…

Mit einer Kapazität von 32.000 Zuschauern steht in Jerusalem aktuell die zweitgrößte Spielstätte. Obwohl der heutige Gast Hapoel Ironi Kiryat Shmona alles andere als ein attraktiver Gegner war, kamen immerhin knapp 7.000 Besucher zum Abendspiel – denn um 20:30 sollte erst der Anpfiff erfolgen!

Dank unserer Routine gelang es uns wieder relativ stressfrei einen Parkplatz zu ergattern und uns problemlos die Tickets um etwa 15 Euro zu beschaffen. Wie es außerdem üblich ist, musste man sich von rechts nach links beim Lesen orientieren, um zum richtigen Eingang zu kommen.

Im Familiensektor angekommen hatten wir eine hervorragende Sicht auf das Spielfeld und den beiden Längsseiten. Besonders die Heimische Fanszene konnte man zu 100% ablichten sowie beobachten, was auch bei dieser Partie absolut nötig war! Die Grundstimmung wusste ein weiteres Mal zu überzeugen und so blieb dann nur mehr der spielerische Aspekt – der ja bekanntlich einen Teil ausmacht…

Zum Spiel: Im zweiten Duell der Mittelständler vergab Beitar Jerusalem Chance um Chance und hätten eigentlich gewinnen müssen bei 63% Ballbesitz. Die Verwertung zeigte allerdings, warum man derzeit nur auf Platz 11 steht!
Insgesamt gaben sie zehn Schüsse ab, wovon lediglich einer (!) als Torschuss gewertet worden ist. Damit ist auch diese Nullnummer im Prinzip erwartungsgemäß und ohne Hoffnungen auf Tore.

Mit dem dritten Remis in Folge ist B. Jerusalem zwar schon vier Partien im Ligaalltag ungeschlagen, aber langfristig müssen endlich Siege her. Ob das im nächsten Spiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Tel Aviv gelingt ist aber wieder eine andere Sache, die mit Spannung verfolgt werden wird!

Nach dem Schlusspfiff war auch schon Tag Nummer 3 endgültig abgeschlossen, der mit der zweiten Übernachtung in der Hauptstadt endete.

Druckversion | Sitemap
www.amatzka2.at