Meine Reisen durch die Fussballwelt
Meine Reisen durch die Fussballwelt
29.12.2019 – Edinburgh/Schottland
Tynecastle Park
17.788 Zuschauer
Premiership
Ground #1.188


Heart of Midlothian FC –Aberdeen FC 1:1
    
Der vierte Tag dieser Tour sollte zugleich einer der nervenaufreibendsten werden. Zwischen dem Abflug vom nordirischen Belfast und dem Spielbeginn in der schottischen Hauptstadt lagen gerade einmal 3,5 Stunden – ein Zeitpolster, der nicht mehr viel Spielraum für andere Sachen zuließ!

Nach einem guten Frühstück im Hotel war es soweit auszuchecken und am Busbahnhof ein Ticket zum Flughafen zu besorgen. Dank oder gerade wegen der frühen Uhrzeit am Sonntagmorgen war nicht allzu viel auf den Straßen los was uns ermöglichte, ohne Zeitdruck das erste Ziel zu erreichen.

Über die Handyapp ersparten wir uns diesmal weitere unschöne Zusatzkosten, die uns auf direkten Wege zum Sicherheitscheck brachten. Wie schon beim ersten Flug wurde meinem Mitfahrer auch hier nicht nur diverse Kleinigkeiten aus der Sporttasche abgenommen, sondern durfte sich ähnlich wie beim Film Titanic mit den Händen ausbreiten, um erst recht genau durchsucht zu werden!

Erst nach diesem interessanten Schauspiel warteten wir die restliche Zeit ab und flogen überpünktlich und in weniger als dreißig Minuten (!) von Belfast nach Glasgow. Dort angekommen wartete bereits der Mietwagen auf uns, den wir nach den üblichen Formalitäten am angewiesenen Parkplatz abholten.

Auch auf der Insel ist bekannterweise der Linksverkehr ein Thema, der mich aber zu keinem Zeitpunkt vor Problemen stellte. Bereits in Malta kam ich mit diesen Verkehrsbedingungen erstmals und unfallfrei in Kontakt, dass auch nach dieser Tour so blieb und mir eine Menge Erfahrung in gefahrenen Meilen ansammelte!

Exakt eine Stunde dauerte die anschließende Autofahrt vom Flughafen Glasgow zum Tynecastle Park zu Heart of Midlothian FC, die um 14 Uhr ihr Heimspiel austrugen. Dank des kürzeren Fluges gewannen wir die entscheidende Zeit und stellten den Wagen zwanzig Gehminuten vom Stadion ab, ehe man im Pressebereich keine fünf Minuten vor Spielbeginn ankam.

Mit der offiziellen Akkreditierung kam die gute Nachricht vom Verein ausgerechnet an Weihnachten, dass uns im Nachhinein wohl den Anpfiff rettete. Mit einer Presseweste ausgestattet gelang man auf die Sekunde genau auf den grünen Rasen, bevor das Spektakel seinen Lauf nahm!

Im Jahr 1874 gegründet, feierte der Klub aus der Hauptstadt vier Meistertitel, zuletzt 1960. In der jüngeren Vergangenheit stiegen sie sogar in die Zweitklassigkeit ab, in die sie bald wieder rutschen könnten…

Mit Rang 12 und fünf Niederlagen in Folge hat der Verein schon bessere Zeiten erlebt. Im „Kategorie A-Spiel“ gegen den Aberdeen FC pilgerten trotzdem fast 18.000 Zuschauer ins Stadion – bei einer Kapazität von 20.000 beinahe auch noch ausverkauft trotz der sportlichen Krise!

Mit dem ehemaligen Nationalspieler Thomas Flögel spielte ein Österreicher ebenfalls mal für fünf Saisonen im Tynecastle Park, dessen Stadion während der ganzen Partie seinen ganz eigenen Charme ausstrahlte und definitiv zum Highlight dieser Reise zählt.

Zum Spiel: In einer stimmungstechnisch hochintensiven Partie drückten die Heimischen von Beginn an und zeigten den Kampfgeist, den man im Abstiegskampf benötigt. Dies wurde kurzfristig mit dem umjubelten 1:0 belohnt, bevor die Gäste per direkten Freistoß doch noch den Ausgleich schafften – ebenfalls erst im zweiten Durchgang!

Der Punkt ist definitiv zu wenig, aber man sah eindeutig, dass die Mannschaft das wichtige Spielermaterial für die höchste Spielklasse hat. Ich persönlich hoffe auf ein Happy Ende am Ende dieser Saison, denn es wäre echt schade einen Hauptstadtklub in Liga 2 herumdümpeln zu sehen.

Für meinen Mitfahrer und mich ging es nach Spielende eine Runde durch die Stadt Edinburgh, um die kulturellen Sehenswürdigkeiten zu bewundern und Speis & Trank nachzuholen, wofür uns vorher die Zeit eindeutig gefehlt hat!

Die allerletzte Etappe des langen Tages führte uns schließlich nach England zum dritten Hotel zu Preston North, um uns für die letzten Aufgaben zu widmen…

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