USC Kirchschlag/BW - ASK Marienthal 0:4
Nach dem spannenden Auftakt am Freitag in der niederösterreichischen Landesliga sollte ich nach meiner üblichen Recherche meinem Heimatbundesland treu bleiben. Wegen der
eher seltenen Möglichkeit zwei Spiele im Industrieviertel zu beobachten entschloss ich mich daher, auch dieser Region wieder mal einen Besuch abzustatten!
Über den üblichen Weg durch Wien ging es über die Autobahnausfahrt Krumbach nur mehr ein kleines Stück nach Kirchschlag in der Buckligen Welt, dass eine Stadtgemeinde ist und man diesen Ort sogar als
sogenannten Passionsspielort kennt.
Dennoch konnte ich es mir nicht entgehen lassen, nach der langen Anreise von 1,5 Stunden noch ein wenig Kultur anzusehen bevor es endgültig zum einzig wahren West-Stadion ging!
Der Aufstieg zur Burgruine ist zwar für schwache Lungen nicht geeignet, aber die malerische Aussicht war es ganz sicher Wert. Erst danach fuhr ich ein paar Minuten retour zum Sportgelände, der leicht
außerhalb des Ortes auf der Hauptstraße völlig problemlos zu finden ist.
Erfreulicherweise wird man mit einem überaus großen Parkplatz empfangen, ehe man im Anschluss mit anderen Zuschauern in Richtung Sportanlage pilgerte. An dieser Stelle möchte ich mich bei den
Vereinsfunktionären bedanken, die mir nach meiner Anfrage einen freien Einlass gewährten!
An der Kassa wartete neben einer schönen Eintrittskarte auch eine nette Spielankündigung zur freien Entnahme, ehe ich mir ein Bild vom modernen Vereinsgelände machen durfte:
Weil beim alten Sportplatz das Hochwasser immer eine ständige Gefahr darstellte, nutzte der Verein die Gunst der Stunde und zog vor einigen Jahren (2011) in das neugebaute West-Stadion das seitdem
als Heimstätte dient. Diese Anlage hat aber viel mehr als das vorzuweisen!
Auf der großen, überdachten Tribüne konnte man in der Kantine einige kulinarische Leckereien bestellen, die sehr leicht erreichbar waren.
Weiters fielen die vielen Transparente auf, die dem eigenen Fanklub gehören und auch schon auswärts für sehr gute Stimmung sorgten. Sowas sieht man im Unterhaus nicht alle Tage, man kann also nur
hoffen, dass diese Tradition fortsetzt wird und sich damit einen Namen macht in der Umgebung.
In sportlicher Hinsicht kämpft der USC Kirchschlag/BW seit längerem darum, wieder in höheren Regionen zu spielen.
Mit respektablen vierzig Punkten liegen sie ein paar Spieltage vor Schluss auf einen ebenso guten vierten Tabellenplatz – das wäre Stand jetzt das vierte Mal in Folge,
in dem sie die Saison unter den Top 5 beenden würden.
Trotz vieler Ausfälle in den eigenen Reihen kam der abstiegsbedrohte, sowie auf dem Papier unterlegene ASK Marienthal angereist, die natürlich mehr Druck hatten um die drei Punkte zu entführen. Am
Rasen zählt aber schlussendlich die Leistung und nicht der Stand der Tabelle...
Zum Spiel: In einer fairen Partie wurden die Gäste im Laufe des Spielverlaufs immer stärker und gingen nicht unverdient in Führung – der 0:2 Halbzeitstand sorgte besonders bei den eigenen Heimfans
für große Ernüchterung.
Das eine konstant gute Gebietsligamannschaft trotz starker Engpässe sich so kampflos ergab, überrascht auch mich persönlich etwas. Dennoch tut die Niederlage nicht
besonders weh, weil die Saison fast schon gelaufen ist und man zumindest am Papier keine Rangverbesserung mehr anstreben kann!
Der Besuch beim USC Kirchschlag/BW zahlte sich für mich trotzdem absolut aus. Ich konnte nicht nur neue kulturelle Eindrücke dieser Gegend gewinnen, sondern auch die wunderbare Sportanlage persönlich
kennenlernen - die in der Zukunft hoffentlich langfristig in der zweiten Landesliga mithalten wird…
Kurios: Eine besonders familienfreundliche Attraktion erwartete den Familienmensch bei diesem Meisterschaftsspiel. Neben den menschlichen Gästen suchten auch Hasen (!) den ein oder anderen Platz auf
der Hintertorseite – um möglicherweise das Spiel zu verfolgen oder sonstige Aktivitäten auszuüben.. ;-))