SV Traun – Union Kefermarkt 4:0
Unter der Woche gibt es nur selten Fußball zu sehen, außer es ist ein Feiertag. Wie üblich nutzte ich also die Gunst der Stunde, in Oberösterreich dank einer
Dopplermöglichkeit ein weiteres Mal anzuschreiben und den Mittwoch im „zweiten Wohnzimmer“ - dem Sportplatz zu verbringen!
Ursprünglich war nur ein Spiel am frühen Nachmittag geplant, allerdings fiel bei den Recherchen noch ein entscheidender Hinweis auf. Die Damenmannschaft des SV Traun sollte um zwölf Uhr ihr
Meisterschaftsspiel austragen, dessen Partie ich zeitlich und geographisch perfekt mitnehmen konnte.
Mit 24.000 Einwohnern ist die Stadt Traun die fünftgrößte im Bundesland und hat nicht nur einen Fußballverein zu bieten. Schon in der Vergangenheit besuchte ich die ASKÖ Dionysen Traun damals in der
Relegation, doch heute kam der größere Klub auf seine Kosten:
1925 als SV Thea Traun ins Leben gerufen, hat sich die Kampfmannschaft der Herren einen guten Ruf erarbeitet im Laufe der vielen Jahre. Höhepunkt war unter anderem in den 90ern eine Saison in der
Regionalliga Mitte, bevor sich die Mannschaft letztens in der fünftklassigen Landesliga Ost einpendelte.
Ebenfalls fünftklassig sind auch die Damen aktiv, die kürzlich noch in der Mädchen Hobbyliga Nord teilgenommen haben und nun den nächsten, großen Schritt wagen. Die Übersiedlung in den offiziellen
Meisterschaftsbetrieb sollte bei den Girls gerade in der Entwicklung ein entscheidendes Stück vorantreiben, was man auch an der Tabelle erkennt!
In der neuformierten 12er Liga ist der Klub zwar im unteren Mittelfeld zu finden, allerdings sind sie deutlich konkurrenzfähiger als gedacht und konnten rund 25% ihrer Meisterschaftsspiele
gewinnen.
Gegen den Vorletzten aus Kefermarkt wartete speziell zuhause eine wichtige Bewährungsprobe, die sie tatsächlich locker meistern sollten!
Bei meiner Ankunft ein paar Minuten vor Anpfiff fand man in Folge genug Parkplätze vor einem der zwei offiziellen Eingänge, die um diese Uhrzeit natürlich so gut wie leer wirkten. Etwa zwanzig
Zuschauer fanden schließlich den Weg zur Sportanlage, was wohl hauptsächlich dem untypischen Spieltermin zu Schulden ist…
Die Infrastruktur zeigte dafür weitestgehend positive Merkmale. Mit der langgezogenen, überdachten Tribüne auf der Längsseite hätte man bei einem gut besuchten Topspiel genügend Sitzplätze, die man
auch gegenüber auf einem Gestell zwischen den Ersatzbänken vorfand.
Mit dem dazugehörigen Vereinshaus samt den Kabinen für die Spielerinnen hat die Anlage alles was es braucht, um die wichtigsten Kriterien zu erfüllen. Besonders der Blick auf die Pfarrkirche machte
aus der Sicht des Fotografen einiges her, bevor der Schiedsrichter den Spieltag eröffnete!
Zum Spiel: Schon nach fünfzehn Minuten klingelte es zu Gunsten der Heimischen, die diese Partie gut kontrollierten und durch ein deutlich flüssigeres Passspiel auffielen.
In der zweiten Halbzeit wurde der Druck nochmal deutlich erhöht und gipfelte in drei weiteren Volltreffern – maßgeblichen Anteil hatten die jungen Wilden Viktoria Birglechner und Marlene
Schneickhart, die sich mit zwei Doppelpacks auszeichneten!
Im weiteren Verlauf der Saison haben die Mädels die Chance, sich im Mittelfeld zu etablieren und sogar in dieser Tabellenregion aufzuschließen.
Der einstellige Platz sollte ihnen mit diesen guten Leistungen nicht mehr zu nehmen sein und beweist, dass es manchmal besser ist das unbekannte Risiko einzugehen und somit selbst konkurrenzfähiger
zu werden – ich wünsche den Damen noch alles Gute für die restliche Rückrunde, mal sehen wohin die Reise in der Zukunft gehen wird…