FK Povazska Bystrica – MSK Slovan Trencianske Teplice 1:3
Nach meiner Pause am Freitag sollte der Samstag ganz im Rampenlicht stehen. Eigentlich waren andere Projekte geplant, aber dank einer Reihe glücklicher Zufälle ging es
endlich wieder ins nahe Ausland: der Slowakei!
Weil das erste Spiel schon um zehn Uhr begann, ist die Tagwache um sechs Uhr unausweichlich gewesen. Eine Stunde später empfing ich am Westbahnhof in Wien auch schon meinen motivierten Mitfahrer und
Dauerbegleiter Kevin, der wie ich dem Fußball verfallen ist und somit gemeinsam die restlichen zwei Fahrstunden absolvierten.
Einen Tank- und Vignettenstopp später kamen wir relativ schnell zehn Minuten vor Anpfiff beim altehrwürdigen Stadion an, wo der FK Povazska Bystrica seine Heimspiele austrägt.
Dieser „Ort“ ist in Wahrheit eine Stadt mit 40.000 Einwohnern und hat in der Historie schon einige abenteuerliche Sachen erlebt – in positiver, als auch in negativer Hinsicht:
1920 gegründet, spielte der Verein vor langer Zeit die ein oder andere Saison in der höchsten Spielklasse, meist fand man sie aber im zweit- oder drittklassigen Bereich. Nach ihrer Neugründung 1998
kam ein Sponsor dazu der soviel Geld einsetzte, dass der FK Povazska Bystrica wieder weiter oben zu finden war!
Wie in den meisten Fällen meldete dieser Sponsor 2012 Konkurs an was zur Folge hatte, dass der Klub ein weiteres Mal von ganz unten beginnen musste. Diese Herausforderung schafften sie schlussendlich
mit Bravour und kicken mittlerweile in dieser Saison in der dritthöchsten Spielklasse – der dritten Liga West.
Bei unserer Ankunft parkten wir ohne Probleme am großen Vereinsgelände, ehe man am Weg zur Tribüne nur noch bei der Kassa vorbeimusste. Um einen einzigen Euro (!) bekamen wir ein Ticket als Rechnung
präsentiert, was für slowakische Verhältnisse völlig normal ist – zu unserem Glück!
Das Stadion hat sich den Namen redlich verdient und kann sich vor allem für Fußballromantiker sehen lassen. In der 70ern errichtet bietet die Kapazität insgesamt Platz für unfassbare 14.000 Zuschauer
und ist somit rein technisch gesehen größer als viele andere Erstligisten in dem Land.
Diesen Umstand nutzte mein Mitfahrer und ich natürlich aus, um in den 90 Spielminuten in aller Ruhe das Oval abzugehen und eine Menge Fotos zu machen.
Ein Höhepunkt dieser Stadionumrundung war definitiv der verwilderte Zustand, dass man es teilweise kaum in Worte fassen kann. Im Gegensatz zu den gleichaussehenden Neubauten der heutigen Zeit ein
Besuch in die Vergangenheit, die besonders hier weit zurückliegt!
Zum Spiel: In der Partie gegen den Vorletzten standen die Heimischen auf der Liste der Favoriten, dessen Rolle sie aber nie ausfüllen konnten. Die Gäste hingegen schienen viel aktiver und
spielfreudiger zu sein und gingen nicht unverdient mit 2:0 in die Halbzeitpause!
Der zweite Durchgang zeigte eine meist ausgeglichene Matinee mit je einem Treffer auf beiden Seiten, dass schließlich in einem überraschenden Auswärtssieg mündete.
Obwohl die spielerische Seite für uns ein wenig in den Hintergrund rückte, kann man mit insgesamt vier Treffern mehr als zufrieden sein. Doch das Hauptspiel sollte schon bald folgen, denn auf einem
Bein kann man bekanntlich nicht stehen…