FC Lustenau – FC Bizau 1:1
Weniger als zehn Kilometer betrug die Fahrzeit von der Sportanlage des SC Fussach zum Stadion an der Holzstraße – dem FC Lustenau 1907, dem ältesten Fußballklub
Vorarlbergs und einem ehemaligen Profiverein, der in ganz Österreich bekannt ist!
Obwohl uns der Zeitplan erlaubte früh genug zum Stadion zu gelangen, war wie erwartet die Lage der Parkplätze gar nicht so einfach zu bewältigen. Mit einer Lücke auf einer Hauptstraße hatte man
schließlich nur noch fünf Minuten Fußweg vor sich, ehe man mit großer Vorfreude endlich bei einem der Hauptspiele des Wochenendes ankam.
Dank der vorhandenen Kontakte von Mitfahrer Andreas zum Platzsprecher kamen wir in den Genuss, vor Anpfiff noch ein paar freundliche Worte zu wechseln. Mit einem offiziellen Fan Schal als Geschenk
wurde wohl der vorläufige Höhepunkt des Tages erreicht, der in meiner Heimat Niederösterreich mit großen Stolz einen besonderen Platz einnehmen wird – vielen herzlichen Dank für diese Geste!
Das altehrwürdige Stadion an der Holzstraße ist ihrem Namen durchaus gerecht beim Anblick der Sportanlage.
Durch die große Tribüne aus Holz und dem Charme der früheren Jahre kann man dieses Vereinsgelände als eine der „ausgestorbenen Arten“ betrachten, wenn man bedenkt das nur noch die modernen
Spielstätten das Fußballleben füllt und alles nahezu gleich aussieht ohne Wiedererkennungsmerkmal. Dennoch ist hier alles ein wenig anders, unkomplizierter:
Direkt hinter dem Tor sorgte der Fanklub der Heimischen für eine ordentliche Stimmung, die man gerade gegen den Tabellenführer dringend brauchte. Auch kulinarisch konnte man neben der Tribüne
zuschlagen, wo der FCL mit einem Extra Stand den Grill heiß laufen ließ um die 600 gekommenen Zuschauer ausreichend zu versorgen!
Wie schon erwähnt gründete sich der FC Lustenau bereits im Jahr 1907 und schaffte es über die vielen Jahrzehnte eine Struktur aufzubauen, die auch im Profibereich angenommen werden konnte. Im neuen
Jahrtausend gelang es ihnen sogar, regelmäßig in der zweithöchsten Spielklasse zu spielen und die berüchtigten Derbys gegen den großen Konkurrenten SC Austria Lustenau auszutragen.
Leider kam 2013 die bittere Nachricht, dass der Verein Konkurs angemeldet hatte und sich verabschieden musste vom Status des Zweitligisten. Dennoch bewies man Ausdauer und sicherte nicht nur die
Aufrechterhaltung des Spielbetriebes:
Nach der Wiedereingliederung im Amateurbereich gelang es ihnen, sich von der zweiten Landesklasse mit zwei direkten Aufstiegen in die Landesliga festzusetzen, wo man im vorderen Mittelfeld stets eine
Rolle spielt. Auch in dieser Saison ist ein Rang in den Top 5 möglich, vorausgesetzt man gewinnt gegen den Meister FC Bizau – die übrigens lieber in der Landesliga verweilen und somit auf das
Aufstiegsrecht verzichten…
Zum Spiel: In einer recht spannenden und ausgeglichenen Partie machte der FC Lustenau tatsächlich den Führungstreffer im Laufe der ersten Halbzeit, die man auch in die Pause brachte.
Mit dem Ausgleich kurz vor der Endphase kam nochmal Leben in die Mannschaft, die aber leider entweder am Goalie oder am Aluminium scheiterten – das 1:1 Remis war somit offiziell beendet!
In einer starken Vorstellung der Heimischen gelang zwar kein Sieg, aber zumindest die Hoffnung, vielleicht nächstes Jahr doch um den Titel mitzuspielen – die Leistung gegenüber dem Meister konnte man
als absolut gleichwertig betrachten und ist der nötige Schritt in die richtige Richtung.
Was bleibt im Endeffekt für ein Fazit? Neben dem Besuch bei einem stolzen Traditionsklub spürte man hier die besondere Gastfreundlichkeit, die einem völlig zwanglos entgegengebracht worden ist.
Diese Kombination machte den Nachmittag zu einem besonderen Highlight, dass man trotz der vielen Spiele im Jahr mit Sicherheit nicht vergisst – ein ganz großes Dankeschön für dieses Ereignis, ich
wünsch dem Verein nur das Allerbeste für die Zukunft!
Kurios: Im Spielverlauf wurde ein weiterer Groundhopper aus Oberösterreich entdeckt, mit dem sich in Folge intensiv ausgetauscht worden ist bevor es an der Zeit war weiterzuziehen! Schöne Grüße und
vielleicht sieht man sich ja mal wieder auf den Sportanlagen – die Welt ist ja bekanntlich klein…