Kisvarda FC – Debreceni VSC 1:0
Die verbleibende Zeit bis zum Spielbeginn konnten meine Mitfahrer und ich noch nützen, um das Zentrum der 18.000 Einwohner Stadt Kisvarda ausreichend zu besichtigen. Erst
am Ende der Sehenswürdigkeiten kamen wir am ehemaligen Sportplatz an, der nur mehr von der zweiten Mannschaft benutzt wird und bis vor zwei Jahren in der zweithöchsten Spielklasse im Einsatz war
(siehe am Ende der Bildergalerie)!
Genau aus diesem Grund baute der 1911 gegründete FC Kisvarda ein Stadion, dass den Ansprüchen der Erstklassigkeit genügt. Es wäre auch sehr sonderbar gewesen, wenn man im Burggarten neben einer Ruine
(!) die Lizenz ausgehändigt hätte bekommen können.
Auch nach der Eröffnung im August 2018 hält sich der Verein immer noch ganz oben und geht mittlerweile in seine zweite Erstligasaison, denen wohl noch einige Spieljahre folgen könnten.
Mit Platz 8 traf man somit auf den großen Tabellennachbarn aus Debrecen, die sicher noch der ein oder andere Leser von früher noch aus der Champions League kennt. Aufgrund der geographischen Nähe des
Gegner ein weiterer Pluspunkt, diese Partie im November zu besuchen und dementsprechend abzuhacken!
Dank unserer sehr frühen Ankunft beim erstligatauglichen Stadion ergatterten wir einen Parkplatz in der unmittelbaren Nähe des Eingangs. Nach einem kleinen Spaziergang und Besichtigung des Neubaus
war es schlussendlich soweit, den Presse- und VIP Eingang zu betreten:
Über ein Formular auf der Vereinshomepage konnte die Akkreditierung unkompliziert beantragt werden. Obwohl mein Name natürlich nicht (!) auf der Liste auftauchte stellte ich mich trotzdem bereit,
eine Fotoweste anzunehmen, während meine Mitfahrer es vorzogen sich mit ihren Laptops auf der Haupttribüne einzuquartieren.
Mit der offiziellen Zuschauerzahl von 2.859 Besuchern füllten sich tatsächlich alle vier überdachten Seiten relativ gut, von ausverkauft war man aber noch ein Stück entfernt was die Fotos bestätigen
sollten!
Wie so oft in Ungarn vermittelte auch diese Spielstätte den Eindruck, die Außendarstellung viel größer wirken zu lassen als sie eigentlich ist.
Auch die Art vom Bau wie schon erwähnt keine Überraschung mehr, da gefühlt die ganze Liga neue Stadien aufweist und die kleineren Städte auf moderne Heimstätten im Kleinformat setzen!
Zum Spiel: Im schwierigen, zweiten Jahr trat die Heimelf sehr selbstbewusst auf und nahmen ihren Gegner dementsprechend ernst. Der goldene Treffer zum 1:0 in der Anfangsphase sollte das letzte Tor
bleiben, obwohl noch der ein oder andere Hochkaräter liegen gelassen worden ist – vor allem von Seite der Heimischen, die sehr motiviert wirkten.
Mit zwei Fanblocks auf den jeweiligen Hintertorseiten machten die Fans des FC Kisvarda definitiv am meisten Stimmung über die volle Distanz, während beim Anhang der krisengeschüttelten Gäste nur
wenig „Action“ aufkam.
Dies merkte man speziell nach Abpfiff der Partie, als sich nur die Hälfte der Mannschaft verabschiedete nach einer (offenbar) wieder mal eher mäßigen Leistung am Rasen. Definitiv schade, so einen
Verein im Mittelfeld herumgründeln zu sehen!
Die größte Herausforderung des Tages bestand für mich allerdings darin, die Heimreise von 5,5 Stunden anzutreten, die nach mindestens einer Schwächephase dazwischen erfolgreich absolviert
wurde.
Somit erreichte ich die Haustür um Punkt 0:30 Nachts - fast 19 Stunden nach dem Läuten des Weckers um sechs Uhr, der mich für diesen intensiven, aber schönen Tagesausflug aus den Federn
holte…