Meine Reisen durch die Fussballwelt
Meine Reisen durch die Fussballwelt
12.05.2018- Leoben/Steiermark
Stadion
1.200 Zuschauer
Landesliga
Ground #941


DSV Leoben – GAK 1902 0:1

Nach Spielende beim SV Lobmingtal ging es dreißig Minuten retour in Richtung Heimweg. In Leoben, der zweitgrößten Stadt der Steiermark erwartete meine Mitfahrer und mich ein Fußballspiel der Extraklasse, dass so manchen Fan an vergangene Zeiten erinnern ließ: Der DSV Leoben empfing den GAK!

Obwohl beide Klubs lange Zeit im Profigeschäft tätig waren, treffen sich der einstige Meister aus Graz und der ebenfalls landesweit bekannte DSV Leoben (ehemals WSV Donawitz) in der steierischen Landesliga wieder. Dort könnte die Ausgangsposition nicht unterschiedlicher sein:

Während die Gäste dem langersehnten Aufstieg in die Regionalliga entgegenfiebern und das Ziel wohl erreichen, ist das Gegenteil beim Heimischen Verein der Fall.

1928 gegründet und 1992 zum heutigen Vereinsnamen fusioniert, war man jahrzehntelang ein Teil vom österreichischen Fußball. Mit zehn Jahren Erstligaerfahrung kann man von einem anständigen Verein sprechen, der sich auch eine Liga darunter bestens etablierte und nicht mehr wegzudenken war.

Erst der Konkursantrag im Jahr 2009 brachte den bitteren Abstieg aus der gewohnten Umgebung, wovon man sich bis heute nicht wirklich erholt hat.
Trotz mittelmäßiger Ergebnisse in der Regionalliga ging es nur vier Saisonen später eine Etage tiefer in die Landesliga, wo sie auch in diesem Spieljahr mit Platz 15 fast ganz unten zu finden sind!

Mit 45 Minuten vor Anpfiff kamen wir pünktlich in der Stadt an, wobei die Sorge um die Parkplatzsituation anfangs groß war. Gerade dank unserem Zeitpuffer konnte in der unmittelbaren Nähe ein Gelände gefunden werden, um das Auto abzustellen und die restlichen fünf Minuten per Fuß wegabzumarschieren.

Nachdem an der Kassa um zwölf Euro ein Ticket erkauft werden konnte, ging es direkt zu den gut besuchten Ausschänken, die unmittelbar hinter der Haupttribüne ihren Sitz hatte. Mit zahlreichen Speisen und Getränken kann man tatsächlich sagen, dass man die Besucher kulinarisch verwöhnte und somit der letzte quälende Gedanke endgültig wegfiel!

Auch das Stadion kann sich durchaus sehen lassen. Während die Fanlager beider Mannschaften die besagte Haupttribüne gut füllten, konnte man auch hinter dem Tor die Bewegungsfreiheit genießen. Dort fand man übrigens einen weiteren Ausschank, der unter den Zuschauern weiterhin für Entspannung sorgte.

Die Gästefans durften sich unter der prallen Sonne auf der zweiten Tribüne positionieren, die aber ohne einer Überdachung auskommt. Nach einem Transparent zu Spielbeginn sorgten sie zusätzlich für eine gute Stimmung vor respektablen 1.200 Zusehern am diesem Tage.

Kein Wunder, dass man bereits im Vorfeld vom Spiel des Jahres in Leoben munkelte...absolut zurecht, wenn man bedenkt das bei dem letzten Heimspiel gerade mal 200 Besucher vor Ort waren. Kein Vergleich dazu!

Zum Spiel: In einer hitzigen Partie konnten einige Torchancen herausgespielt werden, wobei der GAK das aktivere Team auf dem Rasen war - einzig die Chancenverwertung ist als ausbaufähig zu bezeichnen.
Während der Schiedsrichter in der Halbzeit verletzungsbedingt (!) ausfiel, musste der Linienrichter die letzten 45 Minuten leiten die relativ souverän über die Zeit gebracht wurden. Mit einem knappen, aber doch verdienten 1:0 pfiff der Ersatzmann die Partie ab, dass in sportlicher Hinsicht dieselbe Ausgangslage hat wie noch vor Spielbeginn!

Nur noch wenige Partien hat der DSV Leoben noch Zeit, um das schlimme Horror-Szenario zu verhindern. Angesichts der Leistung am Spielfeld sollte der Klassenerhalt machbar sein, aber das sollte spätestens jetzt in Punkte umgewandelt werden sonst droht 2018/2019 die Oberliga...

Für mich und meine drei Mitfahrer hat sich dieses Sportereignis auf jeden Fall als ein würdiges Fußballfest erwiesen. Mit über 1.000 Zuschauern, einer guten Verpflegung und einem ebenso spannendes Spiel ist dieser Punkt somit von meiner Liste gestrichen - kombiniert in bester Erinnerung, wie in den damaligen Erfolgszeiten...

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