Union Eberstalzell – TSV Frankenmarkt 3:3
Nach Spielende der ersten Partie in Neuhofen/Krems ging es für mich weiter in das nur zwanzig Kilometer entfernte Eberstalzell. Diese kleine Gemeinde mit 2.600 Einwohnern
im Traunviertel war mir bis vor kurzem ein völliges Fremdwort, aber dank dem Fußball bekam ich die Möglichkeit diesen Umstand nun richtig zu stellen!
Vor dem Anpfiff um 16 Uhr hatte ich also noch genügend Zeit im Gepäck, um das Ortszentrum etwas unter die Lupe zu nehmen. Neben dem Gemeindeamt stand auch die Pfarrkirche im Vordergrund, bevor es
schon in den Fingern juckte und ich mich schnellstmöglich zum Sportplatz begab.
Will man das Vereinsgelände der Union Eberstalzell finden, muss man im Prinzip nur der Autobahn folgen. Nicht umsonst ist die Anlage offiziell in Autobahnstadion benannt, was sich tatsächlich
bewahrheiten sollte…
Nicht viele Vereine haben solch ein spezielles Panorama zu bieten und gehört zur absoluten Seltenheit. Dank meiner Mail an Christian Müller, dem Stellvertretenden Sektionsleiter kam ich nicht nur
kostenlos zum Meisterschaftsspiel, sondern bekam die Gelegenheit auch persönlich mit dem Funktionär zu plaudern – schöne Grüße und danke für das anspruchsvolle Gespräch, es war mir eine Freude!
Geparkt wurde in der unmittelbaren Nähe fast unterhalb der Autobahn, bevor mit der Kassier trotzdem eine sehr feine Eintrittskarte überreichte. Erst dann bekam ich die Chance, mir ein generelles Bild
zu machen:
Das Vereinshaus hinter dem Tor bietet nicht nur eine große Kantine und die Spielerkabinen, sondern auch den wohl besten Ausblick auf das Gesamtgeschehen. Mit dem direkten Blick auf die Autobahn
gegenüber stand der zentrale Punkt für die vielen Bilder schon jetzt fest, abgesehen vom Rest der Sportanlage.
150 Zuschauer verteilten sich gleichmäßig auf den beiden Längsseiten. Während auf der einen Seite in leicht erhöhter Lage ein schön hergerichteter Ausschank bereitstand, platzierte sich der Rest auf
die Sitzgelegenheiten ohne Überdachung, wo es im Falle eines Regens nass werden könnte!
Die Gründung des Vereins erfolgte schon 1968, wobei der Einstieg in den Verband noch weitere fünf Jahre andauerte. Wie der Vorgänger hat auch die Union Eberstalzell sage und schreibe zwölf (!)
Sektionen zu bieten – austoben kann man sich hier wirklich perfekt, was der Jugend natürlich zu Gute kommt.
Mit dem Aufstieg im Frühjahr 2018 in die erste Klasse hat der Fußball einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht. Dank der aktuellen Platzierung innerhalb des besten Fünf ist theoretisch
der Aufstieg in die Bezirksliga ebenfalls nicht allzu unwahrscheinlich, auch wenn man sich erstmal langsam etablieren möchte…
Zum Spiel: Wie vom Teufel gejagt begannen beide Mannschaften mit einem derart offenen Visier, dass sich gute Szenen im Minutentakt abspielten. Die Führung der Gäste hielt nur 120 Sekunden, bevor der
Ausgleich geschossen worden ist und wiederrum nur kurze Zeit später das 2:1 durch einen Elfmeter!
Der Treffer zum 2:2 Halbzeitstand rundete den unterhaltsamen, ersten Durchgang perfekt ab und zeigte den unbändigen Siegeswillen. Die Einstellung änderte sich auch am Schluss nicht, bevor der
Schiedsrichter den Endstand von 3:3 offiziell machte.
Der Punk hilft zwar keinen weiter, zeigt aber das Durchhaltevermögen des Aufsteigers und den Kampfgeist, in dieser Spielklasse weitere Herausforderungen zu bestehen.
Sollte wie geplant eine neue Sportanlage gebaut werden in den kommenden Jahren, wird sich ein Zweitbesuch in Eberstalzell kaum vermeiden lassen – ich freue mich schon jetzt darauf, einen weiteren
Nachmittag hier verbringen zu können!