Ferencvaros Budapest – FC Ujpest 1:0
Nach meinem Ruhetag am Freitag sollte das Wochenende endlich wieder im Ausland stattfinden. Mit Groundhopperkollege Flaum konnte ein wertvoller Mitfahrer dazugewonnen
werden, der von einem besonderen Spiel rasch überzeugt werden konnte: dem großen Budapester Derby!
Um 8:30 ging die gemeinsame Fahrt von Wien los, die einen Tank- und Vignettenstopp beinhaltete. Dank dem ruhigen Verkehr und der Routine kamen wir kurz vor der Mittagszeit planmäßig an, um die
nächsten Stunden für kulturelle Sehenswürdigkeiten und einem hervorragenden Mittagessen zu nutzen.
Diesmal wurde der bekannte Heldenplatz und dessen Park besichtigt, der mittlerweile einen hohen Status genießt und allerhand zu bieten hat wie beispielsweise eine Burg, einen See und weitere
Touristenattraktionen. Erst nach diesem Programm suchten wir im Stadtzentrum ein günstiges Restaurant, wo ich schließlich erstmals ein Wiener Schnitzel mit einem Püree (!) verkosten durfte!
Für das weitere Programm am Nachmittag war ein Fußballspiel in der vierthöchsten Spielklasse geplant, dass aber bei unserer Ankunft auf dem Kunstrasenplatz daneben verlegt worden ist – wohlgemerkt
bei Sonnenschein und staubtrockenen Verhältnissen! Nach kurzer Absprache verzichtete man daher lieber darauf, was uns etwas später noch von Vorteil sein sollte.
Die neugewonnene Zeit nutzten wir also, sich auf Parkplatzsuche beim neuen Stadion von Ferencvaros Budapest zu begeben. Gute drei Stunden vor Anpfiff sah man zwar schon mehr Fans als gedacht, eine
Parklücke ergatterte man trotzdem genau gegenüber vom Eingang, auf der anderen Straßenseite in einer Seitengasse.
Der Fußweg zum Eingangsbereich dauerte also weniger als fünf Minuten, was in Anbetracht der Zuschauerzahl wie ein Gewinn in einer Lotterie ist!
Bei Tageslicht hatte man also die ideale Möglichkeit, das Stadion von außen zu umrunden und völlig stressfrei Fotos zu machen. Im Anschluss wurde noch der Fanshop sowie die vereinseigene Bar ein
Besuch abgestattet, bevor man zwei Stunden vor Anpfiff in Richtung Medieneingang marschierte.
Mit der positiven Rückmeldung meines Mitfahrers gelang es uns völlig problemlos, in den Pressebereich zu kommen. Speziell für meine Wenigkeit war der Umstand enorm wichtig, weil die Partie im Vorfeld
schon längst ausverkauft gewesen ist und ich auf die Rolle des „Assistenten“ setzen musste – mit Erfolg!
Das neugebaute Stadion existiert erst seit Sommer 2014, dass um insgesamt 45 Millionen Euro errichtet wurde und gegen den FC Chelsea eröffnet worden ist. Mit einer
Kapazität von 23.700 Zuschauern finden hier auch hauptsächlich die Länderspiele statt, in der Liga gab es allerdings nur wenige Besucher – bis jetzt!
Mit dem Beenden des (völlig sinnlosen) Fan- Boykotts durfte man nun von einer richtigen Kulisse mit zwei vollbesetzten Fanszenen sprechen. Dieses gefühlt erste „richtige“ Derby sorgte wie schon
erwähnt für ein absolut volles Haus, dass mit über 20.000 Zuschauern eine unglaubliche Atmosphäre hinterließ – und das schon über eine Stunde vor Spielbeginn.
Als großes Highlight konnte man die Choreographie zu Beginn betrachten, die sich über alle drei Seiten des Stadions erstreckte. Neben der leidenschaftlichen und enormen Stimmung überzeugten auch die
sympathischen Gäste, die ihren zugewiesenen Block zu 100% füllten und trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit sich von der Besten Seite zeigten!
Zum Spiel: Obwohl die Heimischen doppelt so viele Punkte am Konto hatten und überlegener Tabellenführer sind, war das spielerische Niveau nicht mal ansatzweise schön anzusehen. Fehlpässe, technische
Fehler und die nicht vorhandene Offensive erinnerten an eine klassische 0:0 Partie, die aber durch eine einzige Aktion (per Aluminium) doch noch den Weg ins Gehäuse fand!
Mit diesem glücklichen Sieg ziehen sie in der Tabelle weiter weg und verwalten einen Vorsprung von insgesamt sieben Punkten auf den Tabellenzweiten – nach gerade mal neun Spieltagen.
Als Schlusswort kann man insgesamt von einem (wieder mal) perfekten Tag in Budapest sprechen, deren Stadt bei mir ganz oben auf der Liste steht. Eine stressfreie Besichtigung in der Stadt sowie ein
gutes Essen sind die Stützpunkte einer jeden Reise, die solche Ausflüge tragen!
Trotz meiner späten Ankunft daheim um ein Uhr nachts ist der Tag ein kleiner Meilenstein – denn mit diesem Besuch hab ich nun alle fünf großen Vereine in Budapest abgehackt, was mich aber nicht daran
hindern wird die Hauptstadt weiterhin in regelmäßigen Abständen zu besuchen – Danke Budapest.