Meine Reisen durch die Fussballwelt
Meine Reisen durch die Fussballwelt
15.03.2019 – Purbach am See/Burgenland
Sportzentrum Türkenhain
200 Zuschauer
2. Klasse Nord
Ground #1.051

 
UFC Purbach/See – SC Eisenstadt 2:1

Nach meinem Besuch im Südburgenland vergangenen Sonntag gab es auch für dieses Wochenende nicht wirklich viele Möglichkeiten, andere Bundesländer anzusteuern. Zu viele Ligen im Unterhaus befinden sich noch in der Winterpause, daher kam nur das Derby in Purbach in Frage!

Bereits Mitte August zum Meisterschaftsauftakt besuchte ich exakt diese Partie, damals allerdings im Hinspiel beim SCE vor 400 Zuschauern. Jetzt in der Rückrunde sollten es 50% weniger Fans sein, was allerdings den sehr schlechten Wetterverhältnissen in die Schuhe zu schieben war.

Auch für mich gab es an diesem Freitagabend einige Fragezeichen, die es zu beantworten gab. Einerseits die ständige Gefahr einer Spielabsage kurz vor Spielbeginn aufgrund des starken Regens, andererseits die üblichen Staus um diese Zeit an der Ostautobahn. Wie durch ein Wunder sollten sich diese Probleme tatsächlich in Luft auflösen:

Bei einer Fahrzeit von 75 Minuten reichte es völlig aus, erst um 18 Uhr das Haus zu verlassen und in aller Gemütlichkeit nach Purbach am See zu fahren. Keine Verzögerungen, absolut nichts gab es auf dem Weg in den Norden des Burgenlandes zu beklagen, dessen Gegend ich im Endeffekt überpünktlich erreichen konnte!

Mit knapp 3.000 Einwohnern trägt Purbach/See offiziell den Status als Stadt und kann fußballtechnisch und geschichtlich auf eine lange Tradition zurückblicken.

Dank dem bekannten Wahrzeichen und der Legende des „Purbacher Türken“ liegt der Name des Sportzentrums schnell auf der Hand und zeigt die Verbundenheit zwischen dem Sport und den Menschen. Diese bewahrheitete sich auch in den besonders schlechten Zeiten, die fast zur Auflösung des Vereines führten…

1951 gegründet erlebte der Klub Anfang der 80er die erfolgreichste Zeit, als sie sich in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs messen durften!

Auch in der jüngsten Vergangenheit fand man den UFC Purbach in der höchsten Spielklasse des Burgenlandes, aber der Rücktritt vom damaligen Obmann sowie die Tatsache das man zu wenige "echte" Purbacher im Kader hatte, zwangen die Verantwortlichen sich ab der Saison 2016/2017 in die zweite Klasse zurücksetzen zu lassen und nun vollständig auf den eigenen Nachwuchs zu setzen.

Dank der schriftlichen Zusage des Obmanns und des Sektionsleiters kam ich in den Genuss, die Partie und die Sportanlage ohne Eintritt zu genießen. Generell kam ich mit einigen Einheimischen immer wieder ins Gespräch, die sich für den Verein stark machten und sich über die Fortsetzung des Spiebetriebes überglücklich zeigten!

Die Sportanlage selbst kann sich für die Verhältnisse in der zweiten Klasse mehr als sehen lassen und zeigt einmal mehr, dass der Verein langfristig nach oben gehört. Mit der vollen, überdachten Haupttribüne auf der Längsseite sowie der großen und gut besuchten Kantine gibt es hier alles, was ein Fußballfan an einem Spieltag braucht.

Selbst bei der problemlosen Umrundung stand gegenüber ein weiterer, überdachter Ausschank, der mit einer Handvoll Leuten gut im Betrieb war und dem Wetter trotze!

Wie erwartet findet man die Heimischen als auch den neugegründeten SC Eisenstadt in den unteren Regionen der Tabelle wieder - ein Sieg im direkten Duell war also von höchster Bedeutung…

Zum Spiel: In einer hart umkämpften Regenschlacht scheiterten die Spieler beider Mannschaften zunächst an der eigenen Chancenverwertung.
Auch mit dem 1:0 nach 50 Minuten war hier noch lange nichts durch, bis die verrückte Endphase der Partie einsetzte!
Mit dem nicht unverdienten Ausgleich zum 1:1 in Minute 89. hatten sich schon alle anwesenden Personen damit abgefunden, aber wie aus dem Nichts kam direkt im Gegenzug das goldene Tor zum 2:1 Heimsieg über einen Gegner, der mit dem Remis wohl schon gedanklich in der Kabine war.

Während die Purbacher Jungs in der Tabelle einen großen Sprung auf Platz 8 machen und endgültig wieder im Mittelfeld angekommen sind, ist beim SCE die Verwunderung mit Sicherheit groß. Für mich ging dennoch ein unterhaltsamer und kurzweiliger Abend zuende, den ich in guter Erinnerung behalten werde!

Genau solche Momente machen den Sport im Endeffekt aus und lehren uns, trotzdem aufzustehen und immer weiterzumachen- denn aufgegeben wird schlussendlich nur ein Brief…

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